Die Welt steht Kopf? Die Düsseldorfer Künstlerin C.U. Frank zeigt die Welt bereits seit der historischen Wende 1989 aus ungewohnter Perspektive.

Sie arbeitet mit dem 'Bild als Objekt‘. Ihr künstlerisches Credo: „Das Bild wird im Moment einer erweiterten Bewegung von mir umgewandelt in ein Zeichen, das mir ermöglicht, den visionären Aspekt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu thematisieren." Meist bedient sie sich dabei des herkömmlichen Tafelbildes. Nach dessen Bearbeitung kehrt sie die Schauseite der Wand zu - nach der Devise: Eine Seite kann nie genügen!
Die Rückseiten der Leinwände weisen auf den ersten Blick geheimnisvolles Gekritzel oder Zeichen auf. Der Betrachter entschlüsselt Begriffe in Spiegelschrift, Namen von JournalistInnen, Kameraleuten, FotografInnen und BloggerInnen aus allen Teilen der Welt, die während der Ausübung ihres Berufs innerhalb des Jahres 2018 umgekommen sind. Der Titel der Ausstellung SOUTH WEST NORTH EAST kommt nicht von ungefähr, die Akte der Gewalt gegen Demokratie und Meinungsfreiheit geschehen in vielen Ländern. Eine neue Aktualität erhält der Ausstellungstitel durch die globale gesundheitliche Bedrohung.

Die Notwendigkeit von Kunst und Kultur gerade auch in Krisenzeiten thematisiert die Arbeit NACHRICHT VON DEN NEUESTEN SCHICKSALEN DES HUNDES BERGANZA nach E.T.A. Hoffmann. Der satirische Blick auf menschliche Sitten und Kultur aus der Perspektive eines Hundes stimmt nachdenklich. Franks Installation lädt den Ausstellungsbesucher ein zur Selbstreflexion.

Etliche Arbeiten, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, entstanden während eines zweimonatigen Atelieraufenthaltes Anfang dieses Jahres in der Citè internationale des Arts Paris, zudiesem Zeitpunkt war Paris noch eine pulsierende, quirlige Weltstadt.

C.U. Frank ist in Bamberg geboren und hat Grafikdesign, Philosophie und Theologie in Würzburg studiert. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Düsseldorf.