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Victoria Martini

Textile Arbeiten

20. Oktober bis 11. November 2012

Eröffnung: Freitag, 19. Oktober 2012 um 19:30 Uhr
Einführung: Ursula Bolck-Jopp, Künstlerin

Galerie: Altstadt 195a (Ainmillerpassage), 84028 Landshut
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 14 bis 17 Uhr

Unter dem Titel „Textile Arbeiten“ stellt die in München lebende Künstlerin Victoria Martini ihre Arbeiten vom 20.Oktober-11.November 2012 im Kunstverein Landshut aus.

Die studierte Malerin (Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart) beschäftigte sich schon während ihres Studiums mit der Stickerei. Inspiriert durch die Malerei von Künstlern wie z.B. David Hockney, der in seinen frühen Werken die freie Leinwand als Teil seiner Bildkompositionen nutze, begann die Künstlerin sich so zum Malgrund vorzuarbeiten und fortan immer mehr auf Farben wie Öl oder Acryl zu verzichten. Innerhalb dieses Prozesses lag die Idee der weiteren „Verstofflichung“ nicht fern und so entstanden die ersten Stickbilder. Seit nun fast 15 Jahren beschäftigt sich Victoria Martini mit der Technik der Stickerei, nicht aber ohne immer wieder Rückbezüge zur Malerei oder Zeichnung zu schaffen.
Die comic-artigen Arbeiten die leicht und spontan wirken und meistens einer Skizze oder Collage zugrunde liegen, entstehen zuerst am Computer und werden dann in einem oft sehr langwierigen Arbeitsprozess auf die Leinwand gestickt. Vorlagen dazu sind häufig mediale Bilder, die aus dem Internet oder den Printmedien stammen, aber auch Details anderer Künstler, wie z.B. Holbein, Leonardo da Vinci, Max Ernst, oder Künstler der Pop-Art werden in die Bilder eingearbeitet. Mit dem Garn entstehen „Zeichnungen“ die auf Stoffe mit floralen Mustern oder z.B. dem Toile de Jouy (ursprünglich aus Frankreich, entstanden im 17.Jahrhundert, der Szenen des idyllischen Lebens auf dem Lande darstellt) gestickt werden.
Die auf den ersten Blick lieblich wirkenden Bilder, geben meist erst nach genauerer Betrachtung die eigentliche Thematik preis. Dabei kommen immer wieder politische und gesellschaftliche Aspekte an die Oberfläche, die Victoria Martini spielerisch durch die liebliche Wirkung der Bilder durchscheinen lässt ohne dabei den moralischen Zeigefinger erheben zu wollen.
Anlässlich der Ausstellung im Kunstverein Landshut stellt die Künstlerin nun neue Arbeiten vor, welchen zwischen 2010-2012 entstanden sind.
In den letzten Jahren beschäftigte sich Victoria Martini vermehrt mit den Themen Zeichnung und Druckgrafik, welche durch die Stickerei transformiert werden sollen.Die Bilder, die meist in dunklen Grautönen gehalten sind, sollen dabei an Bleistiftskizzen oder Druck auf Zeitungspapier erinnern.Bildserien wie zum Beispiel „Der verlorene Augenblick“ sollen inhaltlich den Moment festhalten und somit den Eindruck der spontanen Handlung innerhalb der Umsetzung unterstreichen, welche jedoch durch die tatsächliche Dauer der Arbeit an einem Bild ad absurdum geführt wird.
Comics der 30iger und 40iger Jahre dienten Victoria Martini hierbei als bildnerische Vorlagen. Diese damals als „Daily-Stripes“ erschienen Kurzgeschichten wurden in Zeitungen gedruckt. Aus den fortlaufenden Storyboards der Geschichten nimmt die Künstlerin einzelne Bilder aus ihrem Kontext und fügt neue Bildelemente hinzu, um Ihnen eine neue Bedeutung zu geben. Die ausgehende Zeichnung des Comic-Künstlers konnte durch das Druckverfahren in das Massenmedium Zeitung übertragen werden.
Victoria Martini greift diesen vermeintlichen Faden auf und verlangsamt das Bild sozusagen durch ihre Technik,um zum Ursprungsgedanken des einzelnen Bildwerkes zurückzukehren.

 

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