Lebenslust? Oder Verzweiflung? Man weiß das nicht so genau bei diesem Mädchen mit der Ziehharmonika, das zum Besuch der Ausstellung von Christine Rieck-Sonntag im Kunstverein Landshut einlädt.
Vielleicht ist es eine moderne Wiedergängerin von Goethes Mignon und singt: “Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?“ Wobei man heute unwillkürlich auch an Erich Kästners parodierende Umdeutung denken muss: “Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen?“
Voller Rätsel ist auch der „Penthesilea-Zyklus“, mit dem die Landshuter Malerin der Tragödie Heinrich von Kleists nachspürt. Mitten im Todesschrecken entdeckt sie dort Liebessehnsucht und eine Ahnung von möglichem Glück. Von Geheimnis umwittert bleibt auch der antike Sänger Orpheus auf den in Bulgarien gemalten mythischen Bildern. Welcher Zusammenhang besteht da mit Lili Marleen, die auf Tusche-Zeichnungen aus Vorpommern wiederum mit der Ziehharmonika besungen wird?
Ob wohl Michael Lange, der bei der Vernissage der Ausstellung die Einführungsrede hält, verraten wird, was da gespielt wird?